Anjel und Romelia, unsere Freunde und Kaffeeproduzenten aus La Palma, Ecuador schicken uns die ersten Bilder von unserem Schulprojekt im Dorf.
Nach der ersten Koordination und Planung begann der erste Bauabschnitt mit dem Bau eines Wasserspeichers, der heute die Wasserleitung der Schulküche speist.
Die undichte Aussenwand der Schulküche, in der auch gegessen wird, wurde erneuert. Jetzt zieht es hoffentlich nicht mehr.
Einige Eltern, die bei der Umsetzung mithalfen mit dem neuen Herd
Bei der neuen Inneneinrichtung ist der neue Gasherd bestimmt das Highlight, Aber auch neues Geschirr, in genügender Anzahl war notwendig.
Die Geschirrständer schaffen Platz. Aus den neuen, stilechten Tassen wird aber selten Kaffee getrunken…Die neue Edelstahlspüle mit fliessend Wasser in Arbeitshöhe.Jetzt können alle 24 Kids gemeinsam in der Küche essen!
Die Anschaffungen wurden komplett durch die Spenden vom Verkauf unserer leeren, dekorativen Kaffeesäcke und zustzliche Geldspenden unserer Kunden finanziert. Alle baulichen Maßnahmen wurden von den Eltren der Schulkinder an Wochenenden durchgeführt. Beim Kauf der Einrichtungsgegenstände waren Anjel und Romelia extrem sparsam. Hier wurde kein Cent verschwendet. Es ist sogar noch Geld übrig. Als nächstes wird ein kleiner Garten gemeinsam mit den Schülern angelegt, in dem eigenes Gemüse angebaut werden soll. Den Zaun, der diesen Garten vor den frei laufenden Kühen schützen soll, ist noch im Budget.
Wenn wir im September, bei unserem nächsten Besuch in La Palma sind, werden wir gemeinsam schauen, was als nächstes benötigt wird.
Thomas überwacht gerade das Schälen, Sortieren und Abpacken unserer Kaffees und sendet uns LIVE Berichte und Photos. Sehr akribisch wird jeder Schritt überwacht, Fehlbohnen, sogenannte „Defects“ ausgezählt und am Ende wird der Inhalt der Säcke noch nach dem Proberösten verkostet.
Trilladora UNTAO bei unserem Besuch vor 2 Wochen.
Letzte Woche haben Thomas und Romulo die Kaffees aus Santo Domingo Cacalotepec den Kaffee zur UNTAO, nahe Oaxaca gebracht. Heute wird der Kaffee in der Trilladora von UNTAO geschält. Die harte Pergamenthaut, die den Kaffee noch bis hier umhült hat muss zuerst runter. Anschliessend werden über Rütteltische, sogenannten Densimetric Tables, die Kaffeekerne nach Dichte sortiert. So fallen leichtere „Bohnen“, Steine, Bruchstücke etc. aus der guten Qualität heraus. Die guten ins Töpfchen, die schlechten…; aber eben maschinell getrennt.
Am Densimetric Table
Hinterher werden die Ergebnisse noch von Hand kontrolliert. Mit UV licht kann Thomas noch weitere Defekte bestimmen. Einen so „abgesicherten“ Kaffee haben wir noch nie importiert.
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Am Ende wir abgesackt. Unsere Qualitäten wollen wir extrem gut schützen. Daher kommt der Kaffee erstmal in einen GrainPro® Kunstsoffsack, speziell für die Lagerung von Kaffee entwickelt (Kosten pro Kunststoffsack 90Pesos; 4,50€). Trotz Mehrkosten und Kunststoff verzichten wir nicht darauf, denn er bedeutet den optimalen Schutz. Der GrainPro®steckt in einem neuen Jutesack (65Pesos/Sack; 3,25€).
Die Säcke sind (auf die Schnelle) von Untao mit unserem Logo und der Herkunftsangabe unseres Partnerdorfes Sto Domingo Cacalotepac, Oaxaca bedruckt. Die ICO Nummer ist Pflicht und zeigt Herkunftsland und Abfüller/Versender.
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Seit gestern Abend sind Thomas, Romulo und die Menschen bei Untao unermütlich dabei hier zu ackern. Die ganze Nacht durch, da wird schichtweise geschlafen.
Romulo hat Pause
Man kann sich gar nicht vorstellen, wie uns das Herz weh tut, so weit weg von unseren Freunden zu sein, die hier so hart arbeiten. Danke Euch für Eure Hilfe und Hingabe. Wir wären gerne dabei und würden das mit Euch durchmachen.
Obwohl noch ein paar reife Kirschen an den Kaffeebäumen von unserer Partnerfamilie Laolee in Khun Chang Khian, Nordthailand hängen ist die Ente nun abgeschlossen.
Die Tochter von Tong Laolee, Yammi sendet uns aber noch ein paar Bilder der letzten Trocknungen in den neuen Trockenzelten.
Da es wärend der Erntezeit immer mal wieder geregnet hat, hat Tong ein Trockenfeld auf seinem Hif, dierekt am Marktplatz des kleinen Dorfes errichtet. So war unsere Ernte vor spontanen Regenfällen sicher und konnte auch während heißer Tage langsam und schonend trocknen. Wir erwarten daher noch bessre Qualitäten als im Vorjahr.
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Anfang Mai wird der Pergamino dann nach Doi Chang gefahren, um von Miyo und Ihrer Familie in deren vorbildlicher Schäl- und Sortierstation zusammen mit unserem Partnern Avou & Jürgen Wittmann von Mystic Hiltribe versandfertig gemacht zu werden.
Mit seinem ganzen Stolz, dem Pickup, wird Tong wohl zweimal fahren müssen, um unsere 20-25 Sack nach DoiChang zu bringen
Thomas ist nach unserer Abreise wieder in unser Partnerdorf Santo Domingo Cacalotepec gefahren, um mit allen Produzenen deren Pergaminos zusammenzutragen. Er schreib uns einen detailierten Live-Bericht und sendet uns Bilder vom Cuppen :
„Hallo Ihr beiden,
Es ist Mittwochmorgen und angesichts aller Eindrücke seit meiner Ankunft gestern Nachmittag wünschte ich Ihr könntet mit hier sein um die ganze Aktion mitzuerleben. Unten am beneficio húmedo wartete Rómulo schon auf meine Ankunft während er mit Elia und einer weiteren Frau akribisch Euern Parchment aussortiertet. Er zeigte er mir das in der Tat überraschend saubere Ergebnis und bestätigte mir, wie bereits zuvor am Telefon mitgeteilt, dass alle Produzenten seit einigen Tagen ihre Kaffees aussortierten. Auch der Kaffee auf den Bastmatten ist auf einmal ganz sauber.
Romulo Chavez auf dem Rundgang
Nachdem wir einige noch offene Dinge besprochen hatten, zeigte mir Romulo das nah gelegene Feld von Artemio. Auf dem Weg zum Feld kamen wir tatsächlich an mehreren Häusern vorbei, wo die Produzenten auf ebenso sorgfältige Weise Ihre Kaffees aussortierten.
Das Feld von Artemio, welches auf ca. 1550 Metern liegt, zeichnet sich durch relativ Junge (ca. 5 Jahre) alte, gut genährte und kaum von Roya betroffene Pflanzen, überwiegend Mundo Novo und Typica, aus. Diese tragen nach wie vor eine erstaunliche Anzahl reifer Kirchen. Ähnlich gut sieht das danebenliegende Feld von Romulos Cousine aus. Der kleine Spaziergang gibt uns die Möglichkeit das geplante Prozedere der nächsten Tage zu besprechen.
Als wir wieder am Haus ankommen, zeigt Romulo mir die Liste der 50 Produzenten, die Kaffees einreichen werden. Bei der Versammlung am Samstag haben alle Produzenten Romulo mitgeteilt wieviel Kaffee sie insgesamt haben bzw. diese Ernte erwarten und wieviel sie insgesamt erwarten bis Mittwoch/Donnerstag aussortiert zu haben und einreichen zu wollen; alles auf der Liste vermerkt. Wir besprechen, dass es sinnvoll ist die Kaffees in 4 Etappen anzunehmen, Mittwoch und Donnerstag jeweils morgens und nachmittags, sodass keine allzu lange Warteschlange entsteht. Anschließend gibt Romulo dem Dorf über eine Lautsprecheransage bekannt, welche Produzenten in welcher Reihenfolge am folgenden Tag ihre Kaffees einreichen können. Weiterhin beschließen wir, dass alle Säcke zwar ihre den verschiedenen Lots entsprechenden Codes bekommen, jedoch auch bis zu UNTAO die Namen ihrer Produzenten beibehalten. So ließen sich evtl. Defekte eingrenzen und bis zum Produzenten zurückverfolgen. Geblendet/gemischt wird am Ende ohnehin bei UNTAO nach unseren Vorgaben.
Als wir am nächsten Morgen beim Basketballplatz ankommen hat sich bereits eine kleine Schlange von 4 oder 5 Produzenten mit jeweils 5-20 kleinen Säcken Pergamino gebildet. Sack für Sack überprüfe ich Feuchtigkeit, Water Activity und – last but not least – Geruch sowie optische Qualität der Kaffees. Jeder Sack bekommt einen Code und wird von Romulo und seinen 4 Helfern in Jutesäcke umgefüllt (Romulo hat in etwa 250 einigermaßen gute, einige Produzenten haben auch eigene und bringen ihre Kaffees darin). Da die Kosten des Transports im LKW zu UNTAO pro Sack berechnet werden (40 MXN/Sack), besteht das Ziel darin die Säcke möglichst voll zu kriegen. Schnell stellen wir fest, dass einige der angelieferten Kaffees noch nicht ganz trocken sind, sondern nach wie vor zwischen 12 und 14 Prozent Feuchtigkeit liegen. Den entsprechenden Produzenten geben wir Feedback hinsichtlich fehlender Trockenzeit. Dadurch wird der „Haupt Basketballplatz“ schnell zum Patio, wo die Produzenten ihre noch zu feuchten Kaffees trocknen.
Nachtrocknen des Pergaminos
Ebenso schnell bemerke ich erfreut wie erstaunlich sauber die angelieferten Lots sind. Viele der Produzenten und ihre Kinder schauen interessiert in Euer mitgebrachtes Buch sowie die Broschüre während sie ihre Kaffees trocknen oder Schlange stehen. Während die letzten Produzenten noch bis 10 Uhr abends Kaffees anliefern, haben Romulo und seine Helfer noch bis 1 Uhr morgens mit dem „Einsacken“ zu tun. Nach etwa 250 analysierten kleinen Säcken können wir am Ende des ersten Tages 90 Quintales angenommenen Pergaminos verzeichnen – etwas weniger als erhofft, allerdings sicherlich zufriedenstellend. Um diese zu bewachen schläft Romulo die Nacht daneben.
Es wird spät in Cacalotepec
Der nächste Tag überrascht uns regnerisch und erfordert so einige Planänderungen (*Elia erzählt mir, dass sie nachts um 3 Uhr vom Regen geweckt wurde und -obwohl ihr Mann doch da war – zum Basketballplatz ging um sicherzustellen, dass der Kaffee auch bloß nicht nass würde. War aber alles trocken). Nicht nur ist es den Produzenten mit noch leicht feuchten Lots unmöglich diese zu Ende zu trocken, sondern auch die Bewältigung des Weges zum Basketballplatz mit dem Kaffee, ohne dass dieser nass würde ist ohne Pickup nicht möglich. So entscheiden Romulo und ich die Produzenten nacheinander zuhause abzuklappern. Ab diesem Punkt werden also nur noch Kaffees eingereicht, die bereits von uns als OK befunden wurden. Am Basketballplatz warten Romulos Helfer für die Annahme und kümmern sich ums Wiegen sowie Umfüllen in Jutesäcke. Beim Besuchen der einzelnen Produzenten bin ich immer wieder überrascht; nicht nur von der Harmonie und Freundlichkeit der Gemeinschaft, sondern vor allem auch von der Sorgfalt beim Aussortierten der Pergaminos. Am Donnerstagabend können wir – gebremst durch den Regen – immerhin stolze 147 Säcke verzeichnen.
Während der Freitagmorgen ähnlich verläuft, klart es am Nachmittag zumindest ein wenig auf. Sofort beginnen Produzenten im ganzen Dorf die an zwei Händen abzählbaren Sonnenstrahlen zu nutzen und ihre Kaffees auf den Dächern zu trocknen, bemerkenswert. Am Freitagabend zählen wir 190 Quintales, es fehlen noch die von Romulo sowie ein paar Produzenten, welche wir noch nicht geschafft haben zu besuchen.
Elia und Romulo vekosten einige Kaffeemuster mit Thomas
Der Samstagmorgen gestaltet sich etwas sonniger. Nachdem wir alle 50 Produzenten auf der Liste abgehakt haben, kommen wir inklusive der 40 trockenen Säcke von Romulo auf eine Anzahl von 261,5 Säcke.
Abtransport auf den LKW
Da der LKW nur 250 Säcke mitnehmen kann, entscheiden wir, dass die 9 als zu trocken (ca. 9,5%) vermerkten sowie zwei leicht rauchig riechende (evtl. Lagerung neben Küche) bis zur nächsten Lieferung in Santo Domingo verbleiben. 250 passen in den LKW und den übrigen halben nehmen wir im Käfer mit, perfekt! Morgen Nachmittag wird der LKW beladen. Am Montagmorgen geht es früh zu UNTAO.
Auf diesen Plan und die bewältigte Arbeit trinken wir neben dem beachtlichen Berg von Kaffeesäcken mehr als zufrieden ein paar Gläser hervorragenden Mezcal und beschließen, dass Ihr nächstes Jahr dabei sein müsst!
Schon rum. Mann, wie voll waren diese erfolgreichen und erfüllenden Tage. Wir wollen den Abschied würdevoll begehen und fahren um 7:30 rauf auf den Monte Alban, 20min von Oaxaca Stadt.
Morgen über Oaxaca Stadt
Der ehemalige Herrschaftssitz der Zapoteken war die Zentrale des Oaxaca Tales bis 950 n.Chr. Hier finden sich auf einem künstlich abgeflachten Hügel imposante Tempelanlagen, Paläste, Pyramiden und ein Observatorium plus Ballspielplatz. Erstmalig 500v.Chr. besiedelt, wohnten in seiner Blütezeit auf dem gesamten Hügel ca. 25000 Einwohner.
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Das bemerkenswerte und gute ist, dass wir die ersten sind und vollkommen allein und in aller Ruhe diesen ehrwürdigen Ort betreten und genießen dürfen. Ein tiefes Erlebnis.
Markthalle mit viel Fleisch
Erst nach dem Besuch checken wir im Hotel aus und machen noch eine Einkaufs- und Frühstückstour durch die Markthallen. Chilis, Schokolade für Kakao und Hibiskus stehen für unsere lieben auf dem Mitbringselplan. Von den Einwohnern geliebten gegrillten Heuschrecken muss ich noch probieren, überzeugen aber nicht richtig.
Dann heißt es Abschied nehmen von Mexico und Thomas, der noch ein paar Wochen hier bleiben wird, bis ihn andere Pläne in andere Regionen Mexicos bringen werden. Danke auch dem tollen Kaffee-Käfer, der so viel mitmachen musste und uns immer sicher und ohne Probleme an alle Ziele gebracht hat.
Zuvor wird sich Thomas aber noch um unsere Kaffees in Santo Domingo Cacalotepec kümmern. Gleich nach unserem Abflug wird er mit dem Käfer wieder zu Romulo und seiner Produzentengruppe fahren. Dort will er in den nächsten Tagen alle Lots der einzelnen Kleinbauern prüfen und mischen. Er wird auch die Zeit verwenden um viele Bauern persönlich kennen zu lernen und uns, und unsere Talhão® Philosophie vorstellen. Wir beneiden ihn sehr um diesen zweiten Trip in die Berge, wären wir doch gerne dabei und könnten das auch noch alles erleben. Er wird die Zeit auch nutzen den Bauern weitere Hilfe und seine Erfahrungen im Anbau und der Verarbeitung des Rohkaffees zukommen lassen. So können wir noch etwas mehr geben, als nur sehr faire Preise und die Sicherheit einer hoffentlich langjährigen Partnerschaft.
Thomas schreibt uns über Facebook Messenger nach ein paar Tagen:
„ Ich bin noch in Sto Domingo Cacalotepec, wo wir in den letzten Tagen – regenbedingt etwas zeitverzögert – Sack für Sack bisher ca. 200 Sack Pergamino zusammengekriegt haben. Der Eifer beim aussortierten und trocknen sowie die Motivation der Produzenten ist mehr als bemerkenswert, unglaublich!! Ich bin zuversichtlich, dass wir morgen und übermorgen noch die restlichen Sack zusammenkriegen. Am Sonntag wird der LKW geladen und am Montagmorgen gehts los nach Oaxaca. Beste Grüße auch von Romulo und Elia“
Anschließend wird Thomas bei der UNTAO auch das Schälen und Sortieren überwachen, damit unser Kaffee auch in Topqualität auf die Reise gehen kann.
Danke lieber Thomas für all Deinen Einsatz, Deine Art, Deine Freundschaft und Deine Liebe zum Kaffee.
Wir haben unglaublich viel erreicht in den letzten 11 Tagen und verlassen zwar wehmütig aber erfüllt dieses tolle Land und den Bundesstaat Oaxaca, der uns so viele neue Eindrücke und Erfahrungen gebracht hat. In dem wir eine hochmotivierte Produzentengemeinschaft mit extrem freundlichen Menschen und überdurchschnittlich guten Kaffees gefunden haben.
Wir haben einen neuen Talhão® Partner in Santo Domingo Cacalotepec in Oaxaca, Mexico gewonnen und freuen uns schon auf das kommende Jahr. Und natürlich die besonderen Kaffees in unserer Dauner Kaffeerösterei. 20kg haben wir ja schon mal dabei. Die gibt es dann ab dem 10. April im Verkauf.
Saludos cordiales a Cacalotepec.
Hasta proximo año!
Santo Donimgo Cacalotepec in den Bergen der Sierra Norte. Unsere neue Produzentengruppe und Talhão® Partner