Mit Hilfe unseres Freundes Thomas haben wir es geschafft unseren Freund Romulo Chavez und seinen Sohn Edgar aus unserem Partnerdorf Santo Domingo Cacalotepec, Mexico nach Peru einzuladen. Die letzten zwei Wochen verbrachten Romulo und Edgar bei unseren Partnern Levi Silva, Ercilia Gongora und der Familie Tocto von Finca Churupampa. Ein extrem toller Erfahrungsaustausch. Danke allen Freunden für die Unterstützung.
Cupping bei Finca Churupampa
Cupping bei Finca Churupampa
Thomas Pingen, von Red Beatle Coffee Lab, der uns bei Importen und der Qualitäatssicherung, sowie der Kommunikation mit unseren Partner unterstützt, hat die reise organisiert. Wir bezahlen Flug und Unterkunft. Den Support vor Ort leistet Finca Churupampa aus Chirinos.
Früh am Morgen beginnen wir mit dem Aufbruch. Unsere Zeit in Santo Domingo Cacalotepec ist um. Der Pickup von Romulo wird mit unserem Gepäck beladen. Romulo wird uns nach Oaxaca bringen, weil Thomas einige Säcke Pergamino aus einem Nachbardorf mitnehmen möchte und wir noch zwei Treffen gemeinsam mit Romulo in der Landeshauptstadt geplant haben. Einmal mit UNTAO, unserer Schäl- und Sortierstation, und gleichsam unserem Exporteur, mit dem wir auch den Vertrag zu den Ernten 2018 machen möchten. Und dann mit Isaak Martinez, einem Kooperativenleiter, der Romulo in Verfahrensdingen unterstützt und für die Entwicklung des Dorfes sehr wichtig ist.
Ich lasse mir es nicht nehmen, das letzte Mal zu Fuss von der Cabaña ins Dorf abzusteigen und den wunderschönen Blick auf das Dorf wehmütigt genießen zu können.
Nach dem gestrigen Pflücktag ist extrem viel Leben im Dorf. Überall hört man die Entpulper, die die Kerne aus den Kaffeekirschen schälen/quetschen oder ich treffe Produzenten, die Ihre Kaffees zum Trocknen ausbreiten.
Artemio und seine Frau auf dem Trockendach seines Hauses
Auch wir helfen Romulo und Elia nach dem Frühstück ein letztes Mal ihre Kaffees zum Trocknen auszulegen, während Thomas und Shaun 8 Säcke Pergaminokaffee und das gesamte Verkostungs- und Röstequipment auf dem Pickup verstauen.
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Auch jetzt, beim Abschiedsbild ist wieder Wehmut angesagt, denn wir wissen noch nicht, wann wir uns das nächste Mal wieder sehen werden, und wie wir die Kommunikation zum Dorf in Zukunft optimieren können. Wir ermutigen Romulo und Elia ein weiteres Mal die Kommunikation über Email oder Messenger in Angriff zu nehmen. Nur so können wir einen intensiven Kontakt pflegen.
Dann geht es los auf die geplante 5 stündige Fahrt, aus der aber dann doch 8 Stunden werden…
Nach 1,5 Stunden (wir können Cacalotepec nach auf der andrenen Talseite erkennen) mit voller Ladung und steilen Schotterstrecken stockt der Pickup zum ersten Mal mit überhitzem Motor. Zum Glück gibt es hier viele Quellen und sogar einen idylischen Wasserfall, an dem wir den Kühler erst von aussen kühlen und dann frisches Kühlwasser auffüllen können.
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Das Problem scheint gebannt, aber nach weiteren 60 Minuten Fahrt bleiben wir mit Motorschaden liegen. Starker, weisser Rauch aus dem Auspuff hatte das schon einige Kilometer angedeutet. Auch hier haben wir noch Glück, denn nicht weit entfernt gibt es eine KFZ-Werkstatt, die Romulo kennt, und in der wir den Pickup stehen lassen müssen.
Die letzten 50 Kilometer bis nach Oaxaca überwinden wir dann im einem Pickup Taxi, dass wir natürlich erst mal in der nächsten Stadt finden, und dann mit unserem gesamtem Gepäck beladen müssen. Da es jetzt auch noch zu regnen beginnt, sind wir froh, dass die Ladefläche mit einer Plane sicher geschützt ist. (Photos dazu sind aus Frustgründen nicht entstanden…)
Erschöpft und auch genervt kommen wir dann gegen 19.30Uhr in Oaxaca an und sind froh, dass unsere Posada Santa Caterina noch ein letztes Zimmer für uns hat. Thomas kommt mit Shaun bei seinem Freund Enrique Lopez unter und Romulo bleibt die Nacht bei seiner Tochter Patricia. Romulo organisiert noch ein geselliges Abendessen in einem Tlayudas-Restaurant (“mexikanische Pizza” – große gebackene Maistortilla belegt mit allen möglichen Zutaten, z.B. Chorizo, Bohnenmus, Käse, Avocado, Fleisch und Salsas) zusammen mit Patricia und ihren Kindern. Und der ganze Stress des Tages scheint vergessen.
Samstag 17. März 2018
Unsere letzten Stunden in Oaxaca verbringen wir touristisch und gestalten ihn bis zu unserem Abflug entspannt. Dabei geniessen wir die trendige Cafe-Bar Szene mit tollen Kaffee-Spezialitäten und die einzigartige Athmosphäre in den Straßen.
Samstags finden in Oaxaca City extrem viele Hochzeiten statt. Aus den umliegenden Regionen kommen viele Hochzeitspaare in die Stadt, um hier zu feieren. So kamen wir heute in den Genuss von einigen Hochzeitsumzügen, wie sie die wphlhabenden Familien in der historischen Altstadt celebrieren. Eine einzigartige Stimmung.
Besonders begeistert hat uns ein kleiner Stand (!) in der Markthalle, an dem wir sämtliches Kaffee-Brüh- und Filter-Equipment, was man sich nur vorstellen kann, fanden. Ob Hario, Bialetti, Bodum, AeroPress, Chemex etc. Alles hier auf kleinstem Platz vertreten. Nur die angebotenen Kaffeebohnen (dunkel bis ölig) entsprachen nicht unserem Anspruch…
Unsere beiden Treffen, die wir mit Romulo am Vortag geplant hatten, können wir heute leider nicht nachholen, da Samstag ist. Aber wir verabreden uns zum Abschied noch in einer Kaffee-Bar und können so wenigstens bei einerer guten Tasse „Cappuccino“ (Favorit von Romulo) die letzten Stunden gemeinsam diskutieren.
Dann geht es Richtung Heimat.
Für uns war Santo Domingo Cacalotepec 2018 eine besondere Reise. Nicht nur, weil wir den Menschen, und allen voran Romulo und Elia, näher gekommen sind, sondern auch weil wir festgestellt haben, wie viel Potential an tollen Kaffees hier noch geformt werden kann und muss, und wieviel Projekt-Arbeit hier noch wartet.
Auf die Kaffeepartien der neuen Ernten freuen wir uns sehr, wenn sie dann voraussichtlich im Juni in Deutschland eintreffen werden. Jetzt heisst es, Verträge per email machen und weiter intensiv in Kontakt bleiben.
Die Sonne lacht wieder. Zwar sind die Kleidung und Betten noch etwas klamm und die Wolken hängen noch tief im Tal, aber wir können unseren ersten Morgenkaffee draußen in der Sonne genießen.
Romulo ist früh zu unserer Cabaña (auf 1700m ü. NN) aufgestiegen, denn wir haben für heute eine Wanderung zum Mirador (Aussichtsturm) über dem Dorf geplant. Also Wanderklamotten an (Zwiebelprinzip, denn es ist noch frisch, scheint aber heute noch heiß und schwül zu werden) und Machete umgeschnallt und dann hoch bis auf 2000m. Ohne Frühstück oder Proviant, was wir noch bereuen werden…
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Bei dieser Wanderung wird uns einmal mehr bewußt, warum wir diese Kaffeeregion so lieben. So viel unberührte Natur und Wildnis, atemberaubende Aussichten auf Berge und kleine Bergdörfer, die in den Berghängen kleben.
Leider sehen wir, als wir den Aussichtsturm erreichen vom unserem Kaffeedorf Santo Domingo Cacalotepec erstmal nichts. Zu tief hängen die Wolken im Tal fest. Aber Minute für Minute lichtet sich der Vorhang und wir sehen, dass wir fast genau über dem Dorf stehen.
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Erschöpft, aber glücklich machen wir uns an den Abstieg
Elia kräftigt uns mit einem herzhaften (und scharfem) Frühstück mit Rührei Tomatensoße und Tortilla und anschließend muss sofort der gestern gewaschene Kaffee auf das Trockendach und ins Trockenzelt. tägliche Routine, wenn es nicht regnet…
Tatsächlich packen wir zwei Stunden später, alles wieder ein, weil sich doch ein paar Wolken und erste Regentropfen zeigen.
Während Thomas und Shaun wieder Muster sortieren und rösten, denn wir wollen heute noch ein paar Kaffees aus dem Dorf cuppen, machen Heike und ich uns auf zu Produzenten in den Feldern. Da Romulo heute seinen Schweinestall neu bauen will und schon genug Helfer bereit stehen, machen wir uns auf eigene Faust auf den Weg.
Wir sind in der Haupterntezeit hier, was die voll hängenden Kaffeebäume zeigen. Die erwartete Ernte wird aber nicht hoch ausfallen , da die Blatt-Pilzkrankheit Roya und der Schneefall im Januar (ja auch dass kann hier auf 1700m passieren) klar ihre Spuren hinterlassen. Aber umso mehr Sorgfalt muss beim Pflücken, Sortieren, Schälen, Waschen und Trocknen jetzt aufgebracht werden um die Qualität hoch zu halten.
Artemio Ruiz López
und sein Sohn Abdias
Unsere Produzenten Artemio Ruiz Lopez und sein Sohn Abdias kommen mit drei Hilfen aus dem Dorf gut voran. Da die Wetterprognosen der nächsten Tage für das Trocknen der Kaffees gut aussehen, müssen heute viele Kirschen geerntet werden, um die Ernteausfälle der letzen Regentage kompensieren zu können. Auch müssen viele reife, durch den Regen aufgeplatzte Kirschen schnellstmöglich geerntet werden, um Schimmel und Gärung vorzubeugen, welches die hohe Qualität zu nichte macht. In ein paar Tagen müssen diese Defekte beim Pflücken dann aussortiert werden.
Wie bei unseren Süßkischen platzen auch Kaffeekirschen nach langem Regen auf. Qualitästverlust!
Auch Viridiana ist mit einem Pflückertrupp auf einem ihrer Felder. Nachbarn helfen sich bei der Farmarbeit gegenseitig, werden aber am Abend direkt bar bezahlt. So bleibt niemand einem anderen etwas schuldig.
Viridana begrüßt Heike auf ihrem unteren Feld, mit stark von der Roya befallenen Arabica Bäumen.
Die Ernte sei nicht schlecht, meint Viridiana, auch wenn in diesem Teil des Kaffeefeldes die Bäume sehr schwach sind. Sie führt uns einige 100Meter weiter zum höher gelegenen Teil, auf dem die Bäume deutlich grüner und kräftiger sind. Die Kaffeekirschen von diesen gesunden Pflanzen schmecken deutlich süsser und voller. Wir sind sehr angetan vom Engagement und der Begeisterung, die Viridiana uns entgegenbringt. Allein, ohne Mann managed sie ihre Kaffeeproduktion, und durch diverse Verkostungen wissen wir um die herausragende Qualität ihrer Kaffees.
Zurück im Dorf wird es schon langsam dunkel und wir bereiten gemeinsam die letzte Verkostung unserer Reise vor. Heute Abend stehen nur Kaffees aus dem Dorf auf dem Tisch. Elia und Romulo, die mit uns testen, sind sehr an den Ergebnissen interessiert.
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Da es jetzt zum ersten Mal um die eigenen Qualitäten aus dem Dorf geht, sind alle sehr kritisch. Das Potenzial der Kaffees ist allgemeinhin hoch, aber in manchen Details kann hier noch optimiert werden. Besonders die Konsitenz d.h. die Gleichmässigkeit der Proben lässt etwas zu wünschen übrig. Von jedem Kaffee stehen drei Tassen auf dem Tisch. Alle Tassen sollten gleich schmecken, was aber nicht immer so ist.
Auch stellen wir fest, dass einige Kaffees scheinbar zu schnell getrocknet wurden. Eine Problematik, die hier in der Region oft zu finden ist, weil Klimabedingungen von einem auf den nächsten Tag wechseln (Regen, Sonne, Temperatur, Luftfeuchtigkeit). Um die Qualitäten in der Zukunft weiter zu steigern, ist hier klarer Handlungsbedarf angesagt. Vielleicht muss man über Trockenzelte nachdenken, wie wir sie aus Peru und Ecuador kennen.
Zum Ende des Tages schenkt Romulo von unserem mitgebrachten „Woodkaffee“ aus. Einer Spirituose, die wir in 2018 zum ersten Mal produzieren und in den nächsten Monaten in den Verkauf bringen werden. Er wärmt alle und bringt diesem intensiven und anstrengenden Tag einen sanften Ausklang…
Der nächste Morgen verspricht besseres Wetter, auch wenn es heute nicht strahlig sonnig wird, aber wir können doch hin und wieder blaue Himmelflecken sehen. Jedenfalls bleibt es weitgehend trocken.
Kirche von Cacalotepec. Links die Halle in der heute die Versammlung stattfinden wird.
Bei unserem 30 minütigen „Abstieg“ von der Cabaña zeigt sich der Dorfkern von Santo Dmingo Catalotepec jedenfalls sehr malerisch. Unser Wasserkessel pendelt täglich von der Hütte (für die Zubereitung des morgendlichen Kaffees) und Romuloas Haus, wo wir ihn für die anstehenden Cuppings der Kaffeemuster benötigen. Skuril ist der alte Ford-Pickup, der am Straßenrand so langsam verwittert, ja geradezu kompostiert wird. Die Natur holt sich den tatsächlich zurück…
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Heute ist der Tag der Produzentenversammlung, zu der Romulo die Bauern eingeladen hat um a.) uns die Möglichkeit gibt uns der gesamten Gruppe detailliert vorzustellen (bislang haben uns nur einige wenige Bauern kennengelernt) und b.) ein paar allgemeine Themen zur Ernte und vergangener Aktivitäten der Gruppe kundzutun.
Die Frauen versammeln sich auf der Terrasse von Romulos Hütte. Jede bringt heute etwas mit. Ob Zutaten für die geplante Hühnersuppe (die Hühner hat Romulo von Gruppengeldern gekauft) wie, Kräuter, Gemüse, Zwiebeln, Teller. Selbst Holzscheite für das Zubereiten der Suppe in Elias Küche werden zu Hauf angeschleppt und gestiftet.Während sich die Männer in der Versammlungshalle treffen wird hier wie wild gekocht, Fleisch und Gemüse geputz und sich sehr intensiv unterhalten. Ene unbeschreibliche Athmosphäre des Zusammenhalts.
Gigantisch sind die Berge von Tortillas die die Frauen hier mitgebracht haben. Elia schätz die Gesamtmenge auf 250 Stück. Immerhin sind auf der Versammlung der 65 Produzentenfamilien heute ca. 150 Menschen zu Mittag satt zu machen.
Um 11.00Uhr geht dann los. Alle Produzenten treffen sich in der Halle und nehmen Platz. Ungefähr jede Familie hat einen Vertreter, zumeist Männer abgestellt. Die Frauen sind eher für das Leibliche Wohl zuständig. Aber auch sechs Produzentinnen, die Ihre Felder eigenständig bewirtschaften nehmen an der Versammlung teil.
Wir stellen uns vor, das heisst ich Spreche zu Gruppe und Thomas übersetzt. Heike und ich möchten uns vorstellen, unsere Betriebsgröße den Bauern verdeutlichen und klar zeigen, das deren Qualität für uns ganz entscheidend ist und ein klenes Unternehmen nur existieren kann, wenn es mit Top-Qualitäten arbeitet. Wir stellen aber auch ganz klar unseren persönlichen Anspruch heraus, den Kaffee aus Cacalotepec (wie auch von andere Direkt-Produzenten) unseren Kunden transparent und exklusiv präsentieren zu wollen.
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Dafür haben wir unsere Verkaufs-Broschüren verteilt. Auch wenn diese auf Deutsch geschrieben ist (wir lassen einige Pasagen von Thomas für die Gruppe übersetzen) so sprechen doch die Bilder (auch die dort dokumentierten Blder aus Santo Domingo Cacalotepec von 2017) ihre eigene Sprache.
Viridiana, Magnolia und eine dritte Produzentin studieren unsere Broschüre
Das Interesse ist groß. Auch Fragen, teilweise kritisch, werden von den Produzenten gestellt.
Den zweiten Teil des Meetings gestalltet Thomas, indem er den Bauern einige Pläne zur Produktverbesserung erläutert. Auch die Anschaffung des Feuchtigkeitsmessgerätes für die Gruppe und Romulos und Elias zukünftige Funktion der Qualitätsüberwachung jedes Lots wird erläutert. Das Dorf kann in der schwiereigen Lage von extrem geringen Ernten durch die immer noch grasierende Blattkrankheit Roya (ein Pilz, der in ganz Mitteamerika wütet) nur überleben, in dem es jetzt die Zeit nutzt, die durchgängige Qualität der Rohkaffees zu erhöhen. Das bedeutet nicht nur höhere Preise, sondern auch ein Vorsprung in der Zukunft, in der die Erntmengen dann hoffentlich wieder steigen.
Auch die Notwendigkeit der Neuanpflanzung und der Bodenverbesserung werden diskutiert.
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Dann ist Mittagszeit. Es gibt ein „Drei-Gang-Menü“.
Zuerst essen die Männer, im zweiten Gang die Frauen und als dritten Gang kommen dann die Kinder an die lange Tafel. Die riesigen Töpfe und alles Geschirr werden von Elias Küche die 200m hier herunter geschleppt. Nach 1,5 Stunden sind alle satt und wir versammeln uns vor der Kirche um ein, von uns gewünschtes Gruppenphoto zu machen.
Hier haben wir jetzt alle drauf (hoffentlich).
Die Versammlung geht weiter. Allerdings nicht in Spanisch sondern auf Zapotekisch, der hier verwendeten Dialektsprache aus präkolumbianischer Zeit. Tatsächlich können wir keine Gemeinsamkeiten zur spanischen Sprache erkennen. Es wirkt auf uns eher wie eine Balkansprache…
Da der weitere Teil tatsächlich auch nur Belange betrifft, die Romulo mit der Gruppe diskutieren will, klinken wir uns an dieser Stelle auch aus und verabschieden uns offiziell von der Versammlung.
Wir mischen uns unter die Frauengruppe, die sich nun wieder auf Elias Terrasse zum Spülen, Aufräumen und Aufteilen der Reste versammelt hat.
Die Frauen sind nach getaner Arbeit auch müde, diskutieren aber wohl doch (auf Zapotekisch) über den heutigen Tag.
Langsam lichten sich dann am Nachmittag die Reihen. Ich habe aber doch die Möglichkeit noch ein paar Photos von Menschen zu machen, die uns in den letzten Tagen sehr ans Herz gewachsen sind, und von denen wir uns auch ein spezielles Frauen-Lot wünschen. D.h. das wir den Kaffee dieser drei Familien als eine gemeinsame Partie kaufen möchten.
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Als ganz besonderer Freund hat sich Viki’s Sohn Daniél in unsere Herzen geschlichen. Täglich haben wir uns getroffen und er ist extrem interessiert an allem was wir tun und wo wir herkommen. Und bei allen Arbeiten rund um die Kaffeproben, sei es sortieren, rösten oder cuppen ist er immer an erster Stelle. Daher bekommt er auch eine Kappe von uns und einen Ehrenplatz in unserem Blog!
Tatsächlich hängt das schlechte Wetter immer noch über den Bergen der Sierra Norte de Juarez, der Region in der Santo Domingo Cacalotepec liegt.
Kaum vorzustellen, dass hier gerade Kaffee-Ernte-Zeit ist. Allerdings sind nur wenige Pflücker auf den Feldern, da die geernteten Kirschen spätestens am nächsten Tag geschält und dann schnellstmöglich auf die Trockentische und -matten kommen müssen. Und wenn es regnet, stockt eben alles.
Also müssen auch wir die Fleissarbeit am Sortiertisch und Röster wieder auf heute vorverlegen.
Romulo hat über Thomas ein Feuchtigkeits-Messgerät gekauft. (Passt zum Thema „Regen“). Ein Problem, welches wir im letzten Jahr an den Ernten gesehen hatten war, dass viele Kaffees entweder zu stark oder zu wenig getrocknet wurden.
Jetzt soll das Messgerät den Bauern von Romulos Produzentengruppe zu jeder Zeit den Feuchtigkeits-Gehalt wiedergeben können. Die Bauern der Gruppe können jetzt Ihre Proben jederzeit bei Romulo messen lassen.
Heute präsentieren Thomas und Shaun, Romulo und Elia die Funktionsweise des Messgeräts, zeigen ihnen worauf es ankommt und messen schon mal einige der eingegangenen Proben durch. Neuland für die beiden, aber sie wollen (und müssen) sich zukunftig mehr um die Qualitätskontrolle und -sicherung der Rohkaffees im Dorf kümmern. Hier liegt auch die Grundlage der Qualität unserer Kaffees.
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Ganz akribisch protokolliert Elia alle Untersuchungsschritte und macht sich Notizen zur Bedienung des Geräts und der festgesetzten Qualitätsgrenzen. Für die Endfeuchtigkeit wird ein Wert von 10 bis 12% von uns vorgegeben.
Gegen Nachmittag wird es dann doch mal etwas heller. Wenn auch die Sonne nicht zu sehen ist, wird es sofort etwas Wärmer und die ersten Flugkünstler der Region (den Namen der Vögel habe ich leider vergessen) trocknen ihre Federn.
Ich bau mal meine Mobile-PC-Station auf und versuche eine erste Zusammenfassung der letzten Tage. Da ich 1. kein Internet hier oben habe und 2. meine Datenkabel für die Übertragung der Fotos von der Nikon auf den PC nicht dabei habe, muss der Blog bis zur Rückkehr warten.
Gegen späten Nachmittag kommt Bewegung auf die Terrasse: Romulo hatte am morgen im Nachbardorf 15 Hühner gekauft. Die mussten soeben dran glauben… denn für Morgen ist zu unserem Besuch eine Gruppenversammlung der Kaffee-Produzenten aus Romulos Gruppe anberaumt. Und aus einem Gruppenmeeting wird dann mal schnell ein Fest.
Da 150 Personen (65 Produzentenfamilien) erwartet werden, braucht es schon 15 stattliche Hühner um mehrere gigantische Töpfe mit Hühnersuppe zu füllen. Elias Schwägerin Jacinta und ihre Schwester Ema Sylvia kommen ihr zu Hilfe, um die Hühner zu rupfen, waschen und auszunehmen.
Alle weiteren Schritte sind dann für morgen vorgesehen (mit deutlich mehr helfenden Händen).
Wir machen uns mit Romulo trotz des wieder eingeseztem Regens auf den Weg durch das Dorf, um ein paar unserer Kaffeeproduzenten zu Hause zu besuchen und noch ein paar aktuelle Kaffeemuster abzuholen.
Wir teilen Bilder vom Handy mit Artemio und seiner Frau.
Artemios Kappe (links im Bild) ist deutlich weniger ausgeblichen als die Romulo. Meine ist die in der Mitte.
Im Kaffee-Mais-Bohnen-Lager von Artemio
Unsere Freundin Viki kommt gerade von der Feldarbeit und „beschwert“ sich, dass ich sie so unfrisiert fotografiere.
Spät am Abend werden wir noch herzlich bei Jacinta und Estanislas empfangen.