Das kleine Dorf des Hilltribes Karem in Nordthailand liegt unweit der Stadt Soppong, eine halbe Tagesreise westlich von Chiang Mai. Im Januar 2015 haben uns unsere Freunde Avou und Jürgen Wittmann von Mystic Hilltribe Thailand, unsere Kaffeeexport und-projektpartner zum ersten Mal in dieses kleine und wunderschöne Dorf mit den selbstbewussten und überaus freundlichen Menschen gebracht. Damals hatten wir die gemeinsame Idee in diesem Dorf ein Kaffeeprojekt zu etablieren.
In den 70iger Jahren wurden durch die thailändische Regierung landwirtschaftliche Projekte in den Regionen Nordthailands gestartet, die das Ziel hatten die Landbevölkerung weg vom Opiumanbau, hin zu legaler Landwirtschaft zu führen. An den meisten Stellen ist das mit Feldfrüchten wie Knoblauch, Zwiebeln, Bohnen u.a. sehr erfolgreich geglückt. In manchen Regionen hat sich eine hervorragende Kaffeeanbauwirtschaft entwickelt. In der Region von Soppong ist der Kaffee seit dieser Entwicklungshilfe aber eher drittklassig. Dennoch, im Dorf Mae u Mong (und vielen Nachbardörfern) wird der Kaffee kultiviert und die Kirschen geerntet. Zumeist werden diese (nicht mehr frischen, größtenteils grünen und daher minderwertigen Früchte) an Aufkäufer verkauft, die während der Erntezeit die Dörfer abklappern und die Kirschen zu einem Spottpreis aufzukaufen und mit immensen Gewinn an Verarbeitungsunternehmen oder direkt an Röstereien verkaufen. Eine Idee, wieviel Gewinn die Menschen von Mae u Mong mit dem Kaffee machen könnten hatten diese bislang nicht.
Mit unserer Affinität zum Kaffee und der Idee ein soziales Projekt in Thailand aufzubauen, haben wir 2015 beschlossen den Menschen in Mae u Mong zu zeigen, wie man Kaffee richtig erntet, schält, wäscht und trocknet und in jedem Schritt auf optimale Qualität achtet. Dazu wurde durch uns Projektpartner ein Entpulper angeschafft und viele Trockentische zusammen mit den Familien gebaut.
Jürgen und Avou haben die Dorfbewohner betreut und unterstützt und es geschafft in einem Jahr eine Spitzenernte von 400kg feinstem Arabicakaffee mit 28 Familien in Mae u Mong zu produzieren. Wir zahlen den Dorfbewohnern einen überdurchschnittlichen Preis und jeder Familie einen Zusatzbonus. Dieser Kaffee geht nur an drei Kaffeeröstereien die dieses Projekt unmittelbar unterstützen (L-Kaffeerösterei (Baden-Baden), Kaffeerösterei Chamer Land (Jürgen und Avou, Cham) und die Dauner Kaffeerösterei).
Daneben haben sich alle Partner dazu entschlossen zusätzliche Spendengelder in Projekte m Dorf zu sammeln und in Sachspenden umzuwandeln. So wurden in 2016 neue Wasserleitungen besorgt, um die Wasserversorgung in den Haushalten, auf den Feldern und der Kaffeeaufbereitung zu erweitern, bzw. von den Zisternen aus neu zu legen. Auch wurden 4000 neue Kaffeejungpflanzen gespendet, um die Kaffeeproduktion in den nächsten Jahren noch zu erweitern. Im Winter 2016/2017 kommen noch gespendete Decken und Jacken hinzu, da es zu dieser Zeit in den Bergen doch extrem kalt wird und es an diesen Dingen mangelte.
Neben der enormen Produktivität, ist aber besonders die extreme Motivation und das Eigenengagement der Dorfbewohner bei der Rohkaffeeproduktion begeisternd. Es werden Versammlungen abgehalten, Schulungen gemacht und die Arbeit auf alle Mitwirkenden gleich verteilt.

Uns fasziniert besonders und erstaunt gleichermaßen, mit welch einfachen materiellen Mitteln hier innerhalb eines Jahres so viel bewegt werden konnte. Durch inensive Unterstützung von Avou und Jürgen konnte ein High Quality Coffee produziert und den Menschen eine wichtige, gute und durch die Partner abgesichert nachhaltige Einnahmequelle geschaffen werden .