Kaffeereise Mexico Tag 10 – Zurück nach Oaxaca Stadt

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Früh im Morgengrauen geht es von Finca Chelin Richtung Norden. Frühstück finden wir in einem kleinen Bergnest namens San Jose del Pacifico (sehr weit vom Meer entfernt), wo wir ein traditionelles Frühstück an der Straße genießen. Nebenan hängt der Metzger gerade das Rindfleisch zu Trocknen an die Durchgangsstraße.

Die letzten 90km nach Oaxaca sind dann Schnellstraße. So flink sind wir die ganzen Tage nicht vorangekommen. Der Berufsverkehr der Hauptstadt bremst uns ein wenig, denn wir müssen in die nördlich gelegene Stadt Etla, wo wir der UNTAO einen Besuch abstatten.

Untao Logo

Die UNTAO, Unión Nacional de Trabajadores Agrícolas Oaxaqueños (Nationale Vereinigung landwirtschaftlicher Arbeiter Oaxacas) ist ein unabhängiges Dienstleistungsunternehmen, welches die Kaffeefarmer in der Aufarbeitung, dem Export und der Vermarktung deren Kaffees unterstützt. Sie kauft sowohl Pergamino Kaffee bei den Kleinbauern, oder (wie in unserem Falle) schält den Pergamino, den Romulo und seine Gruppe aus Santo Domingo Cacalotepec für uns hier einreichen werden. Die UNTAO bedruckt für uns die Säcke und verpackt alles in 69kg Säcke mit GrainPro Innensack, kümmert sich um die Zollabwicklung und bringt den Kaffee zum Hafen von Vera Cruz im Golf von Mexico, wo er in unseren Container nach Hamburg kommen wird.

Liliana Guadalupe Contreras Cruz, eine junge, dynamische und sehr strukturierte Frau, die hier alle Fäden in der Hand hat führt uns durch die Hallen.

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Die Trilladora (Schälen, Sortieren, Reinigen des Rohkaffees) macht einen erstaunlichen Eindruck. Die UNTAO hat auch einen mexikanischen 20kg und einen deutschen 60kg Röster (Probat), denn hier können auch Bauern oder Kaffeehändler ihre Kaffees direkt Rösten lassen. Auch ein kleines Labor mit Probat Probenröster zum Testen und Cuppen der Muster ist eingerichtet. Es wird gerade noch eine neue Halle zur Lagerung des geschälten, grünen Kaffees gebaut. Alles sehr professionell.

Jetzt wird es ernst. Wir müssen unseren Vertrag über den Kauf und den Export der 130Sack Rohkaffee, die wir gerne von Romulos Gruppe kaufen wollen aufsetzten. Da die UNTAO den Kauf organisiert und den Bauern das Geld unserer späteren Überweisung auszahlt, ist sie unser Vertragspartner. Mit Romulo haben wir nur alles mündlich und per Handschlag verabredet.

Liliana erörtert uns alle Schritte, listet dediziert alle Kosten für die Bauern und für uns auf und nach nur 45 min haben wir unseren ersten Kaffee-Kaufvertrag in Mexico vor Ort erstellt und überschrieben. Wir zahlen den Bauern 2,50USD pro lb (spanisches Pfund) plus den Kosten für Jute und GrainPro Säcke (welche normalerweise auch zu den Pflichten der Produzenten gehören). Romulo hat bei unserem Besuch und späteren Telefonaten mit Thomas mehrfach betont, dass die Bauern extrem zufrieden mit diesem Preis sind. Tagesaktuell liegt er um 78% über dem NewYorker Börsenpreis von heute (1,405USD/lb). So haben wir bestimmt einen fairen Preis bezahlt und die Transparenz, woher der Kaffee kommt und wie er zu uns gelangt ist unvergleichbar.

Vertragsunterzeichnung

Noch in der Nacht vereinbaren wir mit der Volksbank in Daun den Transfer von 60% Anzahlung (die auch in nur 3 Tagen hier eingeht), so dass Romulo die Anzahlung sofort bei Lieferung des Pergamino aus Cacalotepec mitnehmen kann. Die Restforderung gibt es dann, wenn wir die Verschiffungspapiere erhalten, d.h. wenn der Kaffee auf dem Schiff ist.

Welch ein Erfolg, unser erster vor Ort abgeschlossener Vertrag in Mexico

Stolz, erfüllt und glücklich fahren wir nach Oaxaca Stadt und beziehen für die Nacht noch mal unser Hotel vom ersten Tag, in der Nähe der Markthallen und der historischen Altstadt. Thomas und ich treffen noch mal schnell Diego im Cafe seiner Frau und tauschen noch Kaffeemuster aus.

Noch ein Wiedersehen mit Diego Woolrich

Auch ein kurzer Besuch eine Szene-Markthalle mit tollen Ständen und Restaurants und Shops mit Craft-Beer, gutem Kaffee, und Mezcal zeigt das Mexico auch genusstechnisch immer weiter wächst.


Am Abend wird noch mal gecupped. Thomas möchte mit uns seine Aufarbeitungstests der letzten Wochen, die er gestern noch bei Enrique Lopez auf Finca Chelin geröstet hat, verkosten. Auf der Terrasse des Hotels schlürfen wir an unserem letzten Abend bis tief in die Nacht diverse Muster, die nicht alle gefallen, aber von denen manche auch exorbitant gut sind.

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Das letzte mexikanische Bier der Reise genießen wir anschließend und lassen diese überaus erfolgreiche und wunderschöne Tour von den Bergen zur Küste Oaxacas und zurück Revue passieren.