Tag 6 La Palma und das Talhão Kids Schulprojekt.
Das Cui von gestern hat die Nacht mariniert, wird erst am Spieß gegrillt, anschließend aber nochmal kross gebraten. Dazu gibt es Rotkohl, zerstoßene Kochbananen und Reis. Ein leichtes Frühstück für den Start in den Tag. Ein unglaublicher Aufwand am Morgen, der hier aber wohl normal ist. Thomas unterstützt das mit einem peruanischem Blend in der Hario V60. Wir mahlen uns Caturra 2015 von Anjel und Romelia für die FrenchPress.
Gemeinsam gehen wir ins Trockenzelt und diskutieren die Fermentations- und Trockenversuche, die Thomas bei seinem Besuch hier im August begonnen, und die Anjel und Romelia fortgeführt haben. Die Honey und Natural Muster sehen sehr vielversprechend aus. Übermorgen werden wir diese in Zumba rösten und verkosten.
Die Gruppenphotos 2016 machen wir im Hof vor der atemberaubenden Kulisse, bevor es wieder den Berg rauf zur Schule geht.
Die Lehrerin bittet uns vor die Klasse und wir stellen uns vor. Zusammen mit Anjel und Romelia planen wir in den nächsten 2 Jahren die Schulküche mit Spendengeldern (Kaffeesackverkauf, private Spenden von Kunden und uns) zu modernisieren. Wir erklären den Schülern was wir vorhaben, was unser „Talhão Kids Schulprojekt“ bedeutet, und dass es gilt diese tolle Natur zu schützen, die die Grundvoraussetzung für den hier wachsenden Kaffee und ihr Leben ist. Wir erfahren, dass alle Eltern der 24 Kinder der Schule in La Palma Kaffee anbauen, was unser Schulprojekt noch mehr mit dem Kaffee hier verbindet. Vielleicht können wir in Zukunft auch andere Produzenten hier im Tal finden.
Zusammen mit dem Küchenteam (zwei Mütter der Schüler) diskutieren wir an Ort und Stelle, an was es der Schulküche fehlt. Eigentlich an allem. Neben festen Wänden, einem dichten Dach, einer Spüle und Geschirr, sind neue Bänke und ein zusätzlicher Esstisch unabdingbar, damit alle Kinder auch sitzen können. Anjel und Romelia erklären sich erneut bereit das Küchenprojekt zu managen und vereinbaren eine Versammlung mit den Eltern der Kinder für kommenden Samstag. Ihre Kinder Natalie und Nixon sind beide hier zur Schule gegangen und so ist es schön, dass sie durch unser Projekt der Schule etwas ihrer Dankbarkeit zurückgeben können. Die Planung ist, dass wir, die Dauner Kaffeerösterei, die finanziellen Kosten für die Materialien (3000$ in 2016 und 2017) durch Spenden tragen und die Eltern in Eigenleistung die Baumaßnahmen durchführen. Alles hört sich sehr gut umsetzbar an.
Am Nachmittag werden auf der Finca verschiedene Kaffeeproben geröstet. Thomas hat seine „Röstbiene“ nebst Kühlvorrichtung und Notebook mitgenommen, um Anjel und Romelia etwas mehr über das Rösten zu zeigen. Romelia, die sonst in der Pfanne über dem Feuer röstet, ist über das HighTech Equipment erstaunt. Das Interesse ist groß und alle können es nicht abwarten, die Muster zu probieren.
Derweilen habe ich ein kleines Büro eingerichtet, wo ich die letzten Tage für den Blog zusammenfasse, Photos sichere und die Erntedaten der Saison 2016 dokumentiere und analysiere. Mit Telefonnetz ist hier aber nichts. Thomas wandert 3 Stunden zum anderen Hügel und wieder zurück um einen wichtigen Anruf zu tätigen, und bringt uns tolle Fotos mit.
Da wir morgen schon wieder die Finca zusammen mit Anjel und Romelia Richtung Zumba verlassen, besprechen wir am Abend noch alle Fragen um die Erntemengen, Preise und die Planungen für das kommende Jahr. Wir wollen morgen noch unbedingt die anstehenden Erweiterungs- und Baumaßnahmen auf der Finca diskutieren, um für die Zukunft höhere Effektivität und konstante Produktqualität gemeinsam sicherzustellen.