Tag 5 der Kaffeereise nach Nordthailand

Heute wird es eng. Das WLAN im Hotel ist zwar gut, wie lange ich in meiner niedrigen Sitzposition aber schreiben kann, ist noch nicht klar…

Die Abreise von dem Dorf Ban Nam Rim und der Abschied von Avou (Jürgen begleitet mich die nächsten Tage alleine) dauert doch wie immer länger. Ich packe mit Jürgen die letzten Pergamino-Kaffeesäcke auf den Pickup. Die nehmen wir mit und werden Sie übermorgen in Doi Chang, einer nördlicheren Kaffeeregion schälen.

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Avous Papa (83) ist extrem gut drauf und wünscht sich noch ein schönes Foto mit einem Blütenbaum. Dafür legt er seine Feiertags-Tracht, mit reichlich Silber an. Ich freue mich über die tollen Ergebnisse. Bin gespannt, was er für Augen machen wird. Avous Schwester schnitzt indes kleine Ritualstäbchen für den Dorftempel.

Dann geht es 4 Stunden auf der Route 1095, der Straße der 700 Kurven zurück nach Chiang Mai. Im Highland Research Center der Uni wollen wir noch unseren Farmer Dong treffen, der heute Morgen seinen/unseren Rohkaffee auf der Schälmaschine (siehe mittleres Bild) schälen will. Wir haben in wohl knapp verpasst, haben aber noch kurz die Möglichkeit mit Professor Chavalit über aktuelle Kaffeeschädlingsprobleme (Berry Borer) und der empfohlenen, biologischen Bekämpfungsmethode (mit Pheromonen/Lockbotenstoffen) zu sprechen. Chavalit ist für den wissenschaftlichen Support der Bauern in Nordthailand zuständig und eigentlich permanent auf den Farmen unterwegs. Glück ihn hier zu treffen. Mystic Hilltribe hat er sehr bei der Suche nach Farmen, der Aufzucht der Jungpflanzen und Optimierung der Kaffeequalitäten geholfen.

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Dann geht es wieder rauf auf den Doi Suthep in das Dorf Khun Chang Khian. Wir warten auf Dong noch ca. eine Stunde und laufen kurz zu Bancha, dem Bauern, dessen Kaffee wir im letzten Jahr importiert haben. Hier hat sich (leider) nicht viel entwickelt. Der schöne Blick auf das Dorf ist aber der alte geblieben.

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Mit knapp 2 Tonnen auf seinem Pickup empfangen wir Dong und seine Frau Tscho auf dem Dorfplatz vor seinem Shop. Dort hängt bereits unser Talhão Schild. Ein freundlicher Schritt für eine beginnende Partnerschaft.

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Zu fünft (Dongs jüngster Sohn Dju (links im Bild) hilft auf dem Pickup mit) entladen wir die 54 Säcke a 30 kg (1600kg) unsortierten Rohkaffee und bringen sie in die noch zu optimierende Lagerhütte. Avou erklärt/dolmetscht via Telefon unsere Anforderungen an die Sortierung und erklärt, dass wir, die Dauner Kaffeerösterei einen Bonus von 300Euro zusätzlich zum hohen Mystic Hilltribe Preis zahlen, um unserer Partnerschaft einen guten Start zu verschaffen und der Familie den Bau einer neuen Lagerhalle mitzufinanzieren. Alle sind sehr zufrieden.

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Sofort beginnen wir gemeinsam die geschälten Kaffeebohnen zu sortieren um gemeinsam festzulegen, welche Bohnen (zu kleine, Bruch, schwarz verfärbte) aussortiert werden müssen, um anschließend eine optimale Qualität zu haben. Da die Bohnequalität aber grundsätzlich sehr gut aussieht werden voraussichtlich nur 5% aussortiert werden müssen. Aber alle unsortierten 1600kg gehen dann durch die Hände der Familie Dong, um am Ende noch ca. 1500kg für uns zu haben. Der Ausschuss wird von Mystic Hilltribe „weitervermittelt“. Es gibt tatsächlich Käufer für so schlechte Qualitäten, die wir aussortiert haben möchten.

Am Ende fällt der Abschied echt schwer. Totale Herzlichkeit beim „auf Wiedersehen sagen“. Ich freue mich mit Heike im kommenden Jahr wieder hier sein zu dürfen und ihr diese nette Familie vorzustellen, die eine Partie unseres Kaffeesortiments komplett für uns herstellt.

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Runter geht es in die Stadt Chiang Mai. Wir genießen noch kurz die diesige Aussicht ins Hochland. Jürgen führt mich noch in ein verstecktes Thai-Restaurant, in dem es gibt einen phantastischen Fisch mit Suppe und wildem Klebreis gibt. Erst jetzt bemerken wir, dass wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen haben.

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Heute Nacht bleiben wir in der Stadt, um morgen ganz früh weiter Richtung Chiang Rai zu fahren. Auf dem Plan stehen beim Kaffeesackbedrucker die schönen Mystic Hilltribe Säcke abzuholen und Ghan & Kwuan in Pang Khon, unsere zweiten Kaffeelieferanten aus Nordthailand, wiederzusehen.