Kaffeereise nach Ecuador

Tag 1 – Auf geht’s nach Ecuador.

20160921_233416_resized Ankunft in Quito
Drei Flüge, zwei Bustouren und eine Pickupfahrt liegen vor uns, bis wir die Hütte von Anjel und Romelia Jimenez in La Palma, einem kleinen Dorf an Ende der Welt erreicht haben. 30 Stunden Reisezeit bis zu diesem Flecken im Süden Ecuadors in der Nähe der Stadt Zumba im Bundesstaat Zamorra-Chinchipe.

Aber der Weg lohnt sich, dass wissen wir schon jetzt. Denn es ist unsere dritte Reise zu unserer Partnerfamilie, die wir 2014 zusammen mit der Partnerkooperative ACRIM gefunden haben.
Ziel dieser Reise ist neben der weiteren Vertrauensbildung und Festigung der Partner- und Freundschaft, die Beurteilung der soeben abgeschlossenen Ernte und der vorliegenden Rohkaffees, die Auswertung der begonnenen Versuche zur unterschiedlichen Aufarbeitung der Kaffeekirschen. Anjel und Romelia haben in der vergangenen Periode verschiedene Variationen beim Waschen, Fermentieren, Trocknen und Lagern der neuen Ernten ausprobiert. Jetzt müssen diese Rohkaffees gemeinsam mit der Kaffeekooperative ACRIM geröstet und gecuppt werden, um zukünftige Aufarbeitungs-Methoden auszuloten.
Unseren Freund Thomas Pingen, der uns als Übersetzer und Kaffeescout unterstützt, werden wir in Zumba treffen. Er war die letzten Monate in Peru für einen kolumbianischen Kaffeeexporteur tätig und wird von da zu uns stoßen.

Durch das Leben auf der kleinen Farm in La Palma erhoffen wir uns auch einen intensiven, persönlichen Austausch mit Anjel und Romelia, sowie deren Kinder Nixon und Natalie. Wie es ihnen im vergangen Jahr ergangen ist, welche Probleme sie zu lösen haben, und was ihre Erwartungen für die Zukunft sind, interessiert uns sehr. Durch das Zusammenleben möchten wir wieder viel über ihr Leben und ihre Kultur erfahren und unsere Lebensweise und Kaffeephilosophie weitergeben. Auch wenn wir das Jahr über immer wieder regelmäßigen Kontakt über facebook/messenger halten, geht doch nichts über das persönliche Gespräch und Zusammenleben.

DSC_4971 In La Palma 2015 mit Blick auf die Farm

Mit den Freunden bei der ACRIM möchten wir unsere Zufriedenheit über unsere aktuellen Kaffeechargen in Daun aus der letzten Ernte berichten und einige Produzenten dieser Lots persönlich kennen lernen. Für das kommende Jahr sind neue Importe geplant. Schon jetzt möchten wir unsere gewünschten Tassenprofile und die Mengen besprechen, sowie deren zinslose Vorfinanzierung der Kooperative zusichern. Auf der Ende der Woche stattfindenden Kaffeemesse BRACAMOROS im benachbarten Städtchen Palanda werden wir die besten Kaffees der Region verkosten können. Vielleicht tut sich hier schon ein Kontakt für ein neues Talhão für 2017 auf.
Unsere Talhão-Philosophie, die auf den Säulen DIREKT, BESTÄNDIG und GERECHT steht möchten wir neuen Produzenten bei der ACRIM vorstellen, bzw. mit ihnen vertiefen. In 2012 haben wir nach ersten Besuchen brasilianischer Kaffeefarmen die Marke Talhão gegründet. Talhão bedeutet auf brasilianisch: Parzelle, Feld. Unser Ziel ist es alle Rohkaffees, die wir in unserem Hause veredeln, kontinuierlich von persönlich ausgewählten Kaffeeparzellen und -partnern zu beziehen, mit dem Ziel höchste Kaffeequalitäten fair und gerecht einzukaufen und beständig über lange Zeit abzunehmen. Und das direkt und ohne Zwischenhandel, mit 100% Wertschöpfung bei den Produzenten.

Also viele Ideen (und auch Mitbringsel) im Koffer. Ecuador, wir kommen und freuen uns riesig auf Dich und Deine Menschen.

(Die nächsten blog-Berichte werden bestimmt kürzer und können auch nicht regelmäßig übermittelt werden. Leider versprochen)